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Staffel 01 Episode 027
Der Einfluss von Social Media auf klassische Werbung lässt sich nicht mehr von der Hand weisen. Aber was bedeutet das konkret für den Erfolg Ihrer Marketing-Maßnahmen? Dieser Frage widmen wir uns in dieser Podcast Episode.
Veränderte Wahrnehmung dank Social Media
In dieser Episode möchte ich darüber sprechen und auch darstellen wie Social Media unsere Wahrnehmung von Werbung verändert hat. Ziel ist es, dass Sie für Ihre Kommunikation und Ihr Marketing herausfinden, ob Sie diesbezüglich wirklich zeitgemäß und damit wirksam unterwegs sind.
Social Media hat unsere Art miteinander zu kommunizieren stark verändert. Experten, die medienhistorisch bewandert sind, vergleichen diese Wucht mit den Zeiten als das Radio, das Telefon oder das Fernsehen der normalen Bevölkerung zugänglich gemacht wurde. Wenn ich persönlich an meine Großeltern denke, finde ich es unglaublich, dass diese eigentlich drei Medienrevolutionen hinter sich haben. Und nun wir und Social Media …
Im Alltag sehe ich das an Kleinigkeiten: 2010 während meines Studium war es in einer Gesprächssituation z.B. ein Affront, wenn zwischendurch aufs Handy geguckt wurde. Heute wird dieses Verhalten auch bei Älteren schon viel mehr toleriert. Auch viele Leute jenseits der 65 kennen Facebook und WhatsApp, auch wenn sie es selber nicht nutzen. Und dass andere diese Kanäle die ganze Zeit um sich herum haben wollen, wird nicht unbedingt von Ihnen beklatscht, aber eben doch in einer öffentlichen Situation immer mehr toleriert.
Echte Menschen, echte Mitarbeiter
Und auch in der klassischen Werbung sehe ich die Spuren, die diese gar nicht mehr so neue digitale Kultur hinterlassen hat. Ich bin vor einiger Zeit an einem großen Plakat von Subway vorbeigefahren und war etwas amüsiert. Hier wurde mir Jeff, ein Sandwich Artist, vorgestellt. Und seine eigene Sandwich-Kreation. Zuerst dachte ich, dass sich ja jetzt wohl jeder Künstler für irgendetwas nennen kann.
Später ist mir dann die Kampagne von »Blacklane« aufgefallen. Blacklane ist ein Vermittler von Chauffeuren. Und macht genau diese zu den Helden ihrer Kampagne. Die Chaffeure sprechen als Botschafter für das Unternehmen.
Diese starke Konzentration auf echte Personen, die wirklich für diese Unternehmen arbeiten – also keine Models – ist nicht neu. Die Rheinbahn hat mit ihrer Kampagne schon 2012 ihre Mitarbeiter für sich sprechen lassen und viele Sympathiepunkte gesammelt. Und doch fallen zwei Dinge auf: Zum einen, dass diese personenorientierte Kommunikation sich immer mehr auch in der klassischen Werbung durchsetzt und auch die Bildsprache hat sich verändert: Die abgebildeten Menschen wirken oft schnappschussartig und unperfekt. Beides führe ich auf Social Media zurück. Hier geht es um Personen und nicht um gesichtslosen, abstrakte Marken. Und die Communities dort sehen das gar nicht gerne, wenn Bilder zu professionell aussehen. Sie halten sie dann oft für nicht glaubwürdig.
Natur pur – Keine Filter, kein Photoshop
Diese Sehnsucht nach einer – vermeintlichen – Echtheit hat »Dove« mit einer Aktion perfekt bedient. Die Seifenmarke hat für eine Kampagne Frauen anhand ihrer Lebensgeschichte für die Kampagne gecastet. Ohne vorher ein Bild von ihnen gesehen zu haben. Heraus kamen sehr sympathische und sehr echt wirkenden Portraits von Frauen, unter denen eine Stuntfrau und eine Chirurgin dabei waren. Die Botschaft dahinter: Es ist die eigene Geschichte und der Umgang damit, die jemanden schön machen. Nicht schlecht, oder? Auf dem Gruppenportrait wo alle Frauen zu sehen sind, steht sogar der Hinweis „keine digitale Veränderung“.
Auch für B2B …
Auch im B2B-Bereich und bei kleinen Unternehmen beobachte ich wer gerade richtig erfolgreich ist. Und es sind tatsächlich die Betriebe zum Beispiel in der Suche nach Auszubildenden vorne dabei, die ihre Mitarbeiter und sogar am besten den Inhaber zum Testimonial machen. Im Handwerk gibt es mit der Glaserei Sterz ein branchenbekanntes Beispiel.
Dieses personenorientierte Marketing ist für Unternehmer oft schwer vorstellbar, weil sie ihr Unternehmen nicht als Personenmarke wahrgenommen wissen wollen, sondern als Unternehmensmarke. Und richtig – es ist etwas völlig anderes, ob ich mein Unternehmen und seine Kommunikation um mich als Person herum aufbaue (also wie Künstler oder eben auch Influencer) oder ob ich meine Person eines Tages ersetzbar sein soll. Was ja der Unterschied zwischen einem Selbstständigen und einem Unternehmer ist: Der Unternehmer will sich ersetzbar machen, während beim Selbstständigen der Laden ohne ihn nicht läuft.
Diese Bedenken lasse ich allerdings nicht ganz als Entschuldigung gelten. Denn das Gesicht ihres Unternehmens muss ja nicht Ihres und auch nicht immer das gleich sein. Diese »Last« kann man durchaus auf mehrere Schultern verteilen.
Aufgabe der Woche
Daher lautet die Aufgabe der Woche: Lassen Sie ihr aktuelles Marketing revue passieren und überlegen Sie, ob es auch personenorientierte Ansätze verfolgt. Wenn Sie Kunden, Lieferanten oder Mitarbeiter bis jetzt »versteckt« haben, überlegen Sie wie Sie mehr über Personen Ihre Unternehmensmarke darstellen. Wenn Sie mögen, vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit uns hierzu.
Ich persönlich würde mich außerdem über eine Bewertung und einen Kommentar bei iTunes oder auf unserer Website zu dieser Episode freuen. Wenn Sie noch Ideen und Anregungen für mögliche Themen haben … nur her damit. Wir freuen uns darüber.
Inhalt
00:00 Veränderte Wahrnehmung dank Social Media
00:00 Echte Menschen, echte Mitarbeiter
00:00 Natur pur – Keine Filter, kein Photoshop
00:00 Auch für B2B …
00:00 Ihre Aufgabe der Woche
***SHOWNOTES***
Hier finden sie die angesprochenen Kampagnen von Subway, Black Lane, Rheinbahn, Dove und Glaserei Sterz.
Noch keine Ideen? Hier können Sie einen Beratungstermin mit uns ausmachen.
Hat Ihnen die Episode gefallen? Dann würden wir uns über einen Kommentar oder eine Bewertung sehr freuen. Bis zum nächsten Mal.
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